Felix Augen strahlten, als er die Gewissheit hatte, dass er bei der Jugendeuropameisterschaft in Riva del Garda (Italien) teilnehmen darf und er damit zu den 12 männlichen Jugendlichen gehört, die für Deutschland an den Start gehen werden. Drei Regattatermine, in denen es darum ging, wichtige Qualifikationspunkte für die JEM zu sammeln und das „Auslandskriterium“ zu erfüllen, liegen hinter ihm. Ende April fand die erste Ausscheidung in Schwerin statt. Nach 6 Wettfahrten bei schwierigen Windbedingungen erreichte Felix im Gesamtergebnis Platz 21 von 41 Teilnehmern. Die gesonderte Rangliste der bis 19 –jährigen Jugendlichen zeigte, dass er zum Kreis der Jungs mit aussichtsreichen Chancen auf die Jugend-Euro-Qualifikation gehört. Schon am nächsten Wochenende folgte ein Trip nach Polen, um das für die JEM-Qualifikation notwendige Auslandskriterium zu erfüllen. Da Felix bei der tschechischen Meisterschaft am Nove Mlyny See (Pavlov) im vergangenen Herbst mit dem 28 Platz bei 51 Startern keinen Platz in der 1. Hälfte erreicht hatte, musste er an einer zweiten Regatta im Ausland teilnehmen. Gemeinsam mit 4 weiteren deutschen EUROPE-Seglern fuhr er deshalb zur polnischen Regatta an den Kierkz-See bei Poznan, wo er Platz 6 von 16 Seglern erzielte und mit einem „Diplom“ nach Hause fuhr. Am Pfingstwochenende ging es dann zusammen mit Max Witke (Bautzener Segelclub) und 2 EUROPEs auf dem Autodach und einem Anhänger zur 2. Ausscheidungsregatta, die im Rahmen des Young Europeans Sailing (YES) vor Kiel-Schilksee stattfand. Nach einem „Landtag“ bei sonnigen Wetter und Warten auf Wind konnten am nächsten Tag 4 Wettfahrten bei konstanten 3-4 Windstärken auf der hafennahen Regattabahn „Golf“ ausgetragen werden. Am 3. Wettfahrttag wurden noch zwei weitere Rennen gesegelt und Felix belegte in der Gesamtwertung in einem internationalen Feld mit 67 gestarteten Teilnehmern Platz 46. Nun begann das Rechnen, Listen erstellen und Warten bis endlich auf der Seite der Deutschen EUROPE-Klassenvereinigung das Ergebnis (http://www.europe-class.de/index.php/e-news/136-wm-jem-ausscheidung) mitgeteilt wurde. Geschafft! Felix hat ein Ticket bei der Jugendeuropameisterschaft erkämpft und freut sich nun auf weitere schöne Segelerlebnisse am Gardasee in den Sommerferien. „Unser“ Regattajahr geht sportlich weiter: Nach der Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft in Kühlungsborn (20.-25.7.2012) geht es direkt zur JEM an den Gardasee (29.7.-4.8.2012). Zuvor nimmt Felix noch an der Kieler Woche (21.-24.6.2012) und an einem Trainingswochenende in Kühlungsborn (7.-8.7.2012) teil, um das Starten in größeren Feldern und die Wellentechnik weiter zu trainieren. Ein herzlicher Dank für ihre einfühlsame Betreuung an Land und auf dem Wasser geht an Ute und Matthias Müller aus Rostock, die Felix in seiner EUROPE GER 1526 von Anfang an begleiten und unterstützen.
Am zweiten Juniwochenende fanden die Kreisjugendspiele im Seesport mitten in unserer Heimatstadt statt. Drei Vereine (Seesportclub Dresden, Segelclub Dresden Wachwitz und Wassersportclub Dresden Loschwitz) nahmen daran teil. Am Freitag brachten die Loschwitzer und Tolkewitzer ihre Jugendboote nach Wachwitz. Am Samstag war dann großes Segelsetzen auf dem Wachwitzer Sattelplatz! 14 Boote legten pünktlich 10 Uhr zum publikumswirksamen Bootskorso ab, mit dabei zum Glück auch ein Jollenkreuzer und zwei Ixylon! So konnten die Jüngsten, darunter auch eine ganze Reihe Schnupperkinder, betreut auf den großen Booten mitsegeln, während die Fortgeschrittenen in den Jugendjollen - durch Triton gesichert - unterwegs waren! Der Wind war genau richtig für eine gute Kreuz stromab. Für manchen Segler war es der erste Törn auf der Elbe, die anfängliche Unsicherheit verschwand aber mit der Zeit. Im Loschwitzer Hafen wurden später in vier Wertungsgruppen die Landdisziplinen Knoten, Wurfleinewerfen und Tauklettern absolviert. 22 Teilnehmer waren am Start, darüber hinaus weitere „Schnuppergäste“. Nach der abschließenden seemännischen Hindernisstaffel erfolge die Siegerehrung. Erfolgreichste Wachwitzerin war Elin, die belegte bei den Mädchen Platz 1. Nach einer Bratwurst vom Grill ging es dann wieder stromauf! Die Boote blieben gut zusammen, so dass auch dieser Törn für die Zuschauer an den Ufern sehr eindrucksvoll war!
6 Wachwitzer Jugendboote starteten in 3 Bootsklassen am ersten Juni-Wochenende erfolgreich in Geierswalde, mit darunter 2 B-Optimisten (am Start 43), drei 420er (am Start 11) und eine Europe (am Start 22)! Für Optis und 420er galt die Regatta auch als Landesmeisterschaft! Die Windverhältnisse waren extrem. 4 Bft. (1.Tag) sind für die gut ausgebildeten Junioren ja an sich nichts Besonderes, jedoch brachten die ständigen Böen, die nicht selten bis 7 Bft. gemessen wurden, alle Boote mindestens einmal zu kentern! Die herrschenden Temperaturen machten das ganze nicht leichter, steifgefroren waren nicht nur die Segler selbst, auch Mannschaftsleiterin Iris kämpfte auf dem 6PS-Schlauchboot gegen Kälte, Wind und Wellen! Der Sonntag brachte den Seglern leider die totale Flaute, bis auf eine Wettfahrt in der Klasse Optimist-B konnte keine Wettfahrt gestartet werden! Der Tag verging mit Warten! In der Gesamtwertung waren die Wachwitzer Segler sehr erfolgreich! Felix L. belegte in der Europe den zweiten Platz, Anissa R. ersegelte sich mit Mariannna M. bzw. Benjamin G. den 4. Platz vor Aaron V. und Linus H. (alle SCW). In der Wertung der Landesmeisterschaft konnten die Wachwitzer 420er-Segler sogar den 2. und 3. Platz verbuchen! Insgesamt war das Wochenende für alle ein besonderes Erlebnis mit vielen kleinen und großen Höhepunkten! Etwa die nächtliche Ankunft von Benni und Carsten, die nach ihrem Trainingslager in Kiel vorbeikamen. Oder auch das gemeinsame Essen, Entspannen und Schwatzen vor den Zelten, die für manche erste aufregende Kenterung, vielleicht aber auch das fast völlig selbständige Verladen der Boote im strömenden Regen. Denn, anders als in den vergangenen Monaten waren die 9 Junioren zu dieser Regatta fast ganz ohne Eltern unterwegs! Für 2 Segler war es überhaupt die erste Regatta! Nicht alles war perfekt, vor allem die Kenterungen und die Kälte zehrten an den Kräften. Aber gelernt haben mit Sicherheit alle viel - JEDER teilnehmer kann stolz auf sich sein! Und die Erfolge aller - auch derer, die "nur" durchgehalten haben - machen auch die Trainer und Eltern stolz auf das Geleistete! Die Erfolge der jungen 420er-Mannschaften sind das Ergebnis der sehr intensiven und hochqualifizierten Technikausbildung, die in den letzten Monaten vor allem durch Carsten und Benjamin G. durchgeführt wurde. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass unsere Jugendjollen in diesen Monaten so erfolgreich sind!
Das gemeinschaftliche Segeln stand im Mittelpunkt der 6tägigen Veranstaltung mit über 100 Teilnehmern (33 Boote) am Zernosekysee (Tschechien)! Der SCW war mit 20 Booten dabei! Die Kajütboote starteten bereits am Donnerstag stromauf und passierten am Freitag die Schleuse in Usti. Danach ging es auf der gestauten Elbe zügig dem Ziel in der Nähe von Litomerice entgegen! Am Sandstrand des Zernosekysees legten immer mehr deutsche Boote an – sehr zum Unmut der dort bereits trainierenden Rettungsdienste auf der einen und Schlauchbootrennen fahrenden auf der anderen Seite! Während der Zeltplatz immer voller wurde, verhandelten die Verantwortlichen einen Kompromiss zur Nutzung der Bucht! Nach der Eröffnung am Samstagvormittag ging es schnell aufs Wasser, die 17 Jugendboote absolvierten in mehreren Gruppen an den beiden folgenden Tagen ein gutes Segeltraining, das wie immer durch 7 hochmotivierte Trainer – mit darunter auch Linda – durchgeführt wurde. Alle anderen Boote nutzen den guten Segelwind oder erholten sich einfach bei bestem Wetter. Höhepunkt war neben den vielen kleinen Erlebnissen und netten Gesprächen eine kleine Regatta der Jollen, das Kentertraining der Optis, Rudern mit Kutter Ruckswilli (immerhin waren 5 SCW-Frauen am Riemen) und die Fahrt zum Eisessen in den Yachtclub Lovosice mit 18 Booten und vielen Angehörigen. Montag 10 Uhr starteten die meisten Boote traditionell in Richtung Usti. Leider war der Wind nicht sonderlich - so dass das Segeln schon sehr anstrengend war! Gegen 13 Uhr trafen die Boote an der Slipstelle der Jugendboote ein! Dort warteten schon die Eltern! Schnell wurde beladen und weiter ging es über Land. Die Jollenkreuzer und 2 Studentenboote nahmen auf der Labe Kurs in Richtung Dresden, bei zunehmendem Wind sah man den Ixylonmannschaften sowohl ihr Können, als auch ihren Spaß deutlich an! Nach der Schleuse forderte der niedrige Wasserstand besondere Aufmerksamkeit, trotzdem nutzten die beiden Ixylon den guten Segelwind. 5 Boote machten noch einen Zwischenstopp in Postelwitz und trafen dann am Dienstagnachmittag ein Wachwitz ein!
Ein harmonisches und schönes Wochenende fand somit seinen Abschluss!
Einer der häufigsten Sätze, die ein Segler in unseren Breiten zu hören bekommt, ist der: 'Echt? Ihr segelt auf der Elbe??' Ja, machen wir. Einmal im Jahr sogar um die Wette, und zwar zur Strommeisterschaft. Die gibt's schon eine ganze Weile, dieses Jahr fand sie zum 17. Mal statt. Gesegelt wurden drei Etappen, kurz unterbrochen durch ein ausgiebiges Abendmahl und die notwendige Nachtruhe. Bei kräftig peitschendem Wind kämpften sich die Jollen und Jollenkreuzer von Pirna stromab über Pillnitz zurück nach Wachwitz, um am Folgetag die letzte Wettfahrt in Richtung Stadtzentrum in Angriff zu nehmen. Nur einmal hielt sich der übermäßig starke Wind in Zaum; natürlich zur falschen Zeit und am falschen Ort. Denn nach dem Runden der Luvtonne blieb der Rückenwind aus, eine Bahnverkürzung war die Folge. Später half der Siegerkuchen dabei, selbst ergeizigste Gemüter zu besänftigen und das Ende des zweiten Wettkampftages einzuläuten. Doch etwas gab es, das gab es so noch nie: Ungewöhnlich junge Mannschaften hatten dem strengen Wetter trotz großer Segelfläche ungewöhnlich wenig Masse entgegenzusetzen. Ein Kraftakt, der sich gelohnt hat.